Die Kartengrundlage: Raster oder Vektor?
“Raster is faster but vector is corrector!”, auch wenn die Wortspielerei grammatisch etwas daneben liegt, trifft es den Nagel doch auf den Kopf.
Rasterdaten sind Graphiken, die in einzelne Rasterpunkte (Pixel) zerlegt sind. Vektorgraphiken hingegen erlauben den direkten Zugriff auf komplette Elemente.
Als Kartenbasis bieten sich zunehmend OpenStreetMap (OSM)-Daten an, deren Nutzung entgeltfrei ist. OSM-Daten können als Raster- oder als Vektordaten genutzt werden.
Der Einsatz einer Rastergraphik ist auf den ersten Blick kostengünstiger. Die Bearbeitung ist mittels eines Bildbearbeitungsprogramms (z.B. Photoshop) möglich, allerdings muss jedes einzelne
Pixel bearbeitet werden. Folglich sind die Gestaltungsmöglichkeiten einer Rastergraphik stark eingeschränkt und bietet sich nur bei sehr einfachen Produkten an. Der Karteninhalt und die
Farbgebung ist festgelegt und lässt sich nur mit erheblichem Aufwand ändern.
Bei Vektorgraphiken können einzelne Elemente (Texte, Linien, Symbole etc.) angefasst und modifiziert werden. Es können Inhalte, die in der OSM-Basis nicht enthalten sind, leicht hinzugefügt oder
hervorgehoben werden. Vektordaten bieten weitaus mehr Gestaltungsmöglichkeiten, da sie in Form und Farbe individuell gestaltet (symbolisiert) werden können. Allerdings ist die Symbolisierung mit
mehr Zeitaufwand verbunden.
So sieht eine randscharfe Vektorkarte aus.
Im Vergleich dazu eine Rastergraphik (mit etwas übertriebener Aufrasterung, um das Problem zu verdeutli-chen).
Ein Beispiel für die Verwendung von einfachen Rasterdaten:
Erkennen Sie hier, um welche Stadt es sich handelt?
„Ingolstadt“ wird vom Thema der Karte, den Radwegen verdeckt. Um eine bessere Les-barkeit zu erzeugen, müssten einige Ortsnamen verschoben werden, welches erhebliche Retusche-Arbeiten nach sich ziehen würde, da hier eine Karte im Raster-format verwendet wird. Bei der Verwendung von Vektordaten könnte man problemlos die einzelnen Ortsnamen anfassen und an eine geeignete Position verschieben.
